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Afghanistan und der Klimawandel

Von Kai Pflug

Leider ist Afghanistan ein sehr gutes Beispiel für ein sehr stark vom Klimawandel betroffenes Land – obwohl es zu den Ländern gehört, die am wenigsten für Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich sind.

Auf einer kürzlich in Kabul abgehaltenen Konferenz über die Auswirkungen des Klimawandels auf Afghanistan wies ein Beamter der nationalen Umweltschutzbehörde darauf hin, dass der durchschnittliche Niederschlag in Afghanistan im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 37 Prozent gesunken ist. Seiner Aussage nach ist Afghanistan das am sechststärksten vom Klimawandel betroffene Land. Allein im Jahr 2022 seien in Afghanistan mehr als 1.700 Menschen an den Folgen des Klimawandels gestorben seien.

Ein Vertreter der Europäischen Union bestätigte, dass der Klimawandel „eine große Herausforderung für die Menschen in Afghanistan, insbesondere für Frauen und Kinder, darstellt“.

Leider wurde die internationale Hilfe zur Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels nach der Machtübernahme der Taliban reduziert. Das ist nicht sinnvoll. Der Klimawandel ist ein globales Problem, und wenn insbesondere eine Region ihn verursacht hat, dann ist es die entwickelte Welt und nicht ein armes Land wie Afghanistan.

Anscheinend gibt es in Afghanistan ein beliebtes Sprichwort, das die Bedeutung des Wassers widerspiegelt: „Lass Kabul ohne Gold sein, aber nicht ohne Schnee.“ Durch das Einfrieren der Bestände der afghanischen Zentralbank („Gold“) hat der Westen die humanitäre Lage im Land bereits verschlechtert. Jetzt sollte der Westen Afghanistan zumindest dabei helfen, den Schnee zu erhalten – das liegt auch im Interesse des Westens.

(Hauptquelle: Tolonews)

Originally posted 2024-03-16 17:17:14.