In den folgenden Wochen und Monaten werden wir in loser Folge Interviews mit verschiedenen StayIN-Mitgliedern führen und diese als Blogposts veröffentlichen. Dieser Post ist das erste Interview in dieser Serie.
Was war Deine Motivation dabei, StayIN beizutreten?
Schekeba, die Gründerin von StayIN hat mir schon vor der Gründung von Ihrem Vorhaben erzählt und mich gefragt, ob ich mit ihr ihr in den Vorstand von StayIN gehen möchte. Bereits während des Gründungsprozess haben wir uns sehr eng abgestimmt.
Meine Motivation war das Konzept der Chancengleichheit durch Bildung. Den heutigen Schwerpunkt auf Industrieausbildung in Afghanistan haben wir gemeinsam entwickelt. Das Konzept sehen wir nicht auf Afghanistan beschränkt.
Du warst im Jahr 2023 in Afghanistan. Hattest Du davor schon einen persönlichen Bezug zu dem Land? Wenn ja, welchen?
Es war meine erste Reise nach Afghanistan. Der Bezug ist die Familie meines Vaters, die ursprünglich aus der Provinz Wardak stammt und noch vor der Staatsgründung nach Pakistan umgesiedelt ist.
Welche Eindrücke hast Du auf dieser Reise gewonnen – was hat Dich beeindruckt, was hat Dich überrascht?
Was mich beeindruckt hat, sind die sehr gebildeten und gastfreundschaftlichen Menschen, die ich dort getroffen habe. Von der Gastfamilie, bei der wir gewohnt hatten, über das engagierte StayIN Team Afghanistan bis zu den Kontakten zur Industrie, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Bei den Gesprächen mit den Verantwortlichen für die Industrie und Bildung des Landes hat mich der unbedingte Wille den Auf- und Ausbau nachhaltiger Bildungsinfrastruktur für die Industrie vornan zu bringen, sehr beeindruckt.
Das Gefühl der Sicherheit auf den Straßen (abgesehen vom Verkehr) hatte ich in diesem Maße nicht erwartet
Wo siehst Du Deinen eigenen Schwerpunkt in der Arbeit für StayIN?
Meinen Schwerpunkt sehe ich in der strategischen Weiterentwicklung von StayIN, darin Impulse für unsere NGO-Arbeit zu setzen und die bestehenden Projekte zu begleiten.
Inwieweit hilft Dir dabei Dein Hintergrund als erfolgreicher Manager in der deutschen Wirtschaft?
Meine Erfahrungen als Manager in diversen Industrieunternehmen helfen, die Bedürfnisse der Industrie zu erkennen und die Bedeutung der industriellen Ausbildung zu vermitteln. Mein Netzwerk in der Industrie kann helfen, zukünftig Kooperationen zwischen deutschen und afghanischen Unternehmen zu fördern.
Was siehst Du bis jetzt als den größten Erfolg von StayIN an?
Als größten Erfolg von StayIN sehe ich, ein schlagkräftiges Team in Afghanistan gefunden zu haben, welches unsere Grundsätze teilt und aus eigener Kraft unsere gemeinsamen Ideen weiterentwickelt und deren Umsetzung im Land forciert. Darüber hinaus ist es gelungen das StayIN International Training Center (SITC) in Afghanistan zu etablieren. Über SITC werden Lehrinhalte für die industrielle Ausbildung der Facharbeiter und anderer Gruppen vermittelt. Ein Erfolg war definitiv auch die Durchführung des „Afghanistan National and International Industrial Symposium“ im letzten Frühjahr. Es ist uns dort gelungen die Unterstützung von Teilen der Industrie, relevanten Behörden, Universitäten, Verbänden und Zivilgesellschaft für unser Projekt zu sichern.
Und was ist die größte Schwierigkeit?
Die größte Schwierigkeit sehe ich in der Beschaffung von Finanzmittel für unser nachhaltiges Projekt zur Unterstützung des industriellen Aufbaus Afghanistans. Meine Aufforderung an dieser Stelle: Alle, die sich mit unseren Vorhaben identifizieren können, bitte ich, unser Projekt mit kleineren oder größeren Spenden zu unterstützen.
Originally posted 2024-06-13 01:22:51.